Hilfsprojekt: Bistum Rumbek, Südsudan

STÜWA setzt sich aktiv ein für die Verbesserung der Trinkwasserversorgung im Südsudan.

Der Südsudan ist ein Land in Ostafrika, das seit 2011 unabhängig ist. Seitdem hat das Land mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Der jüngste Bürgerkrieg begann 2013 und dauerte bis 2020 an, dabei wurden tausende Menschen getötet und Millionen Menschen vertrieben. Der Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt. Im Land herrscht eine Hungersnot, es gibt wenig Infrastruktur und kein funktionelles Gesundheitssystem.
Die Trinkwasserversorgung ist sehr herausfordernd. Etwa 50% der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Oftmals sind sie auf Wasserquellen wie Flüsse und Teiche angewiesen, diese Quellen sind oft sehr verschmutzt und führen zu Krankheiten. Schmutziges Trinkwasser ist in vielen Regionen eine der häufigsten Todesursachen insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren. Die Kindersterblichkeit im Südsudan ist eine der höchsten der Welt. Laut einer Statistik von UNICEF sterben jährlich 75 von 1.000 Kinder vor ihrem fünften Geburtstag.

STÜWA will gemeinsam mit BBM Österreich nachhaltige Lösungen finden, um möglichst vielen Menschen vor Ort Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen.
Unser Kollege Stefan Michel, gelernter Brunnenbaumeister, war im Oktober 2023 für zwei Wochen gemeinsam mit Spezialisten von BBM Österreich vor Ort in Rumbek, um die Qualität der verschiedenen Bohrlöcher und Brunnen zu bewerten. Rumbek liegt zentral im Südsudan und verfügt über eine Vielzahl von Bohrlöchern. Das Ziel der Untersuchungen und Bewertungen war es einen IST-Zustand der Brunnen aufzunehmen, um den Menschen vor Ort langfristig eine gute Wasserqualität zu ermöglichen. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass ausreichend Wasser da ist, der Wasserspiegel liegt bei 8-9m. Allerdings stellt die Wasserqualität eine große Herausforderung dar, diese liegt weit unter den Mindeststandards.  

Um eine nachhaltige Verbesserung der sauberen Trinkwasserversorgung gewährleisten zu können, sind folgende Maßnahmen notwendig. Um die vorhandenen Brunnen weiter nutzen zu können, sollen möglichst viele regeneriert werden. Das Ergebnis soll mit einer Kamerabefahrung dokumentiert werden. Sollte die Brunnen Perfomance dabei nicht ausreichend sein, werden neue Bohrungen vorgenommen. Der Fokus soll dabei auf ein zentrales Trinkwasserversorgungssystem liegen, sodass möglichst viele von dem Zugang zum sauberen Trinkwasser profitieren. Eine PV-Anlage soll an der zentralen Trinkwasserversorgungsstelle installiert werden. Der erzeugte Strom soll in den Pumpenantrieb reinvestiert werden, um die anfallenden Kosten zu reduzieren. Unsere hochwertigen STÜWA Ausbau-und Pumpensysteme werden die notwendige Betriebssicherheit gewährleisten. Der Wunsch des Projektteams ist es, dass die Menschen vor Ort verantwortlich mit den Brunnen umgehen. Das Projektteam wird einige Einheimische schulen, dass diese kleinere Wartungen und Reparaturen an den Brunnen vornehmen können. Nur durch diese Unterstützung kann eine langfristige Nutzung gewährleistet werden.

Stefan Michel von STÜWA fasst seine Eindrücke zusammen: „Ich bin dankbar, dass ich mein Wissen in Rumbek einbringen kann und dadurch hoffentlich vielen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermögliche. Das Ziel muss es sein, langfristig die erschreckend hohe Kindersterblichkeit zu reduzieren.“  

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